Ahhhhr... es ist so weit!
Ich habe tatsächlich eine Gastfamilie!
Ich habe tatsächlich eine Gastfamilie!
Aber von Anfang an.
Weil meiner Mama und mir die Decke auf den Kopf gefallen ist, dachten wir uns, dass wir unbedingt nocheinmal verreisen sollten in unseren Sommerferien. Dass wir möglicherweise sofort wieder zurück müssten, da ein Anruf von meiner Ausstauschorganisation "EF" eintrifft, und ich nach Aussage von eben denen am Freitag meine Gastfamilie bekommen könnte und dann am darauffolgenden Dienstag nach Amerika fliegen könnte, war uns bewusst und deshalb verschlug es uns erst einmal zu der Patentante meiner Mama nach Bonn.
Weil meiner Mama und mir die Decke auf den Kopf gefallen ist, dachten wir uns, dass wir unbedingt nocheinmal verreisen sollten in unseren Sommerferien. Dass wir möglicherweise sofort wieder zurück müssten, da ein Anruf von meiner Ausstauschorganisation "EF" eintrifft, und ich nach Aussage von eben denen am Freitag meine Gastfamilie bekommen könnte und dann am darauffolgenden Dienstag nach Amerika fliegen könnte, war uns bewusst und deshalb verschlug es uns erst einmal zu der Patentante meiner Mama nach Bonn.
Auf dem Weg dorthin im Auto machten wir noch witzige Witze, wie "Haha, stell´ dir doch mal vor, wir erhalten morgen den Anruf und müssen dann ganz schnell zurück nach Hause, weil ich bereits übermorgen mich aufmachen muss. Haha!"
Nun gut, am nächsten Tag, nachdem wir die erste Nacht in Bonn verbracht haben, klingelt das Telefon. "Hallo, hier Frau Sander von EF."
Wäre jetzt auch noch lustig gewesen, wenn ich tatsächlich 2 Tage später geflogen wäre. War aber nicht so. Am nächsten Tag erhielten wir einen Brief von EF, wie vorher mit Frau Sander ausgemacht, der einen Schultest beinhaltete. Dieser Test sollte 2 Stunden dauern und dazu beitragen, dass ich auf einer Schule angemeldet werde. Das hieß, dass ich auch schon damals eine Familie hatte, die mir aber leider noch nicht benannt werden konnte, falls noch etwas schiefgehen sollte. Es fehlten halt noch notwendige Unterschriften. Ohne die, nichts.
Also füllte ich schnell diesen Test aus und schickte ihn gleich wieder zurück nach Berlin.
Frau Sander hatte uns bereits mitgeteilt, dass ich noch mindestens 10 Tage bis zur erhofften Verkündung warten müsste, deshalb beschlossen meine Mama und ich noch ein wenig weiterzufahren.
Eine Woche später landeten wir dann wieder in Berlin. Plötzlich hatten wir wieder nichts anderes zu tun, als zu warten...
Und noch eine Woche verging, nachdem wir dann in den Spreewald zu Freunden meiner Mama fuhren.
Am Montag dieser Woche hieß es dann wieder, das Handy in der Nähe zu behalten, da dann die angekündigten 10 Tage vorbei waren. Montag verging ohne Frau Sander.
Der Dienstag kam, schon völlig die Hoffnung verloren, saßen wir am Nachmittag mit den Freunden im Eiscafé.
Plötzlich klingelt das Telefon! :)
Total rot angelaufen, sitze ich da, starre meine Mama an, während die völlig irre immer irgendwas auf ein Papier kritzelt, was man natürlich nicht die Neugierde stillend entziffern kann.
Nach dem Telefonat ein lautes Schreien ihrerseit, sodass jetzt auch das ganze Café von unserem Glück erfuhr. Egal, am 10. August entschied sich also meine Zukunft.
Dem Gekritzel auf dem Papier konnten wir erstmal nur so viel entnehmen: Russelle (42) & Mark (50) Adams & Isaaiah (9) & Gabriel (11) & Quigley (Hund) & Higgins (Hund), Portland, Oregon, über 50.000 Einwohner, Madison High School, Abflug vom 24.-26. August.
Da wusste ich es also plötzlich... Unglaubliches Gefühl, eigentlich erstmal gar kein Gefühl da.
Den ganzen Tag habe ich dann nach Informationen aus dem Internet in meinem Handy gesucht.
Zu Portland: 575.000 Einwohner, an der Mündung vom Williamette River in den Columbia River, Mounthood Mountain ganz in der Nähe, bekannt für seine Architektur und Gärten, am Meer, Mark Rothko mein... na ja... fast Nachbar.
Außerdem ist Portland ziemlich nah an Seattle und somit auch Kanada. Die Umgebung ist also genau die, die ich mir erwünscht habe. Ich wollte nämlich nach Seattle.
Portland ist die größte Stadt weit und breit.
Über meine Schule erfuhr ich, dass dort "Twilight" gedreht wurde. Ich werde also an die Schule gehen, an der wohl sehr viele Mädchen gern ihre Zeit verbringen würden. Ich muss sagen, dass es nun auch wirklich Spaß macht, diese kleine Information noch erwähnen zu können.
Am nächsten Tag fuhren wir nach Hause, das musste nun sein. Es gab und gibt noch so viel vorzubereiten. Außerdem möchte ich meinen Koffer und auf der anderen Seite meine Freunde in sicherer Nähe wissen.
Auf dem Rückweg nach Berlin schaute ich dann schon gleich mal in mein Emailpostfach. Und schau an, ein Brief von Russelle Adams stach zwischen den anderen unbekannten Emails ganz doll heraus!
Sie war soooooo lieb! Ganz toll, ihr erster Satz lautete: hey Luisa, my name is Russelle Adams, I will be your host mum, friend and guide in America for one year.
Und so ging es weiter. Sie ist Künstlerin, unterrichtet ihre Kinder zu Hause und gibt Klavierunterricht, ihr Mann Techniker. Sie wohnen in einem Haus mit großem Garten, wo Salat und sowas angebaut wird. Also von wegen, ausschließliche Ernährung von Burgern und co. Wie sich später herausstellte, entspricht meine Familie Adams aber auch ganz und gar nicht dem typischen amerikanischen Bild.
Anbei hat sie mir noch ganz viele Bilder geschickt, von denen ich auch hier einige veröffentlicht habe.
Zu Hause hab ich mich dann sofort rangesetzt und ihr geantwortet. Am nächsten Tag hatte ich dann wieder ihre Antwort in meinem Postfach.
Sie hat beim Lesen meiner Mail geweint :)
Und Isaaiah hat mir auch etwas geschrieben.
Außerdem erfuhr ich, dass hatte ich aber vorher schon durch Eigenrecherche herausgefunden, dass ich es hier mit Supergenies zu tun hatte, die schon mehrmal in Zeitung und Fernsehen waren.
Isaaiah begann mit 3, Gabriel mit 5 das Geigenspielen. Jeden morgen 2 Stunden üben. Und dann der Privatunterricht von ihrer Mama.
Hier ist der Link zu dem Artikel über die beiden Kinder, den ich selbst gefunden habe:
Nachdem ich den gelesen hatte, bekam ich ein wenig Minderwertigkeitskomplexe, doch nach der Mail von Russelle hat sich nun die erste Aufregung gelegt.
Die 4 fahren jetzt erstmal campen und kommen erst am 23. zurück, das heißt, ich kann mir erstmal nicht mehr mit meiner Gastmama schreiben, so, wie ich es eigentlich vor hatte. Nun gut, am 23. wollen wir uns noch einmal schreiben.
Jetzt bin ich schon ganz schön aufgeregt! Aber ich hab meine neue Familie schon sehr gern :)
Noch zwei Wochen also...
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