Mir geht es immer noch spitze. Ich erlebe viel zu viel...
Mein Englisch wird auch immer besser. Unglaublich, wie schnell das geht! Jedes Wort denke ich schon zweisprachig, manchmal erst deutsch, dann englisch oder andersherum. Wenn ich jetzt an ein Gespräch Russelles und mir denke, ist es, als ob die Konversation auf deutsch stattgefunden hätte. Ich unterscheide also nicht mehr zwischen deutsch und englisch.
Ihr englisch ist mir absolut vertraut. Bei anderen muss ich immer noch genauer hinhören...
Soviel zur Sprache.
Ich fühle mich absolut heimisch, manchmal denke ich, dass ich der Familie ihre alleinigen Situationen geben sollte. Das denken sie überhaupt nicht! Sie geben mir überhaupt nicht die Möglichkeit, sie allein zu lassen. Bisher habe ich jeden Tag ununterbrochen mit ihnen verbracht.
Ich fühle mich so heimisch, dass ich vergesse Fotos und Videos zu machen. Man macht eben keine Fotos von etwas, das man jeden Tag sieht. Hab ich jetzt aber mal ein wenig in den letzten Tagen.
Ein Video von dem heutigen Tag möchte ich auch noch mit Russelles Hilfe machen. Heute habe ich viele Videos gemacht! Wir waren in Portland Downtown, haben einige teure Malls besucht, waren auf dem Saturday Market, haben die Skyline Portlands vom Ufer des Columbia Rivers betrachtet. Heute war wirklich ein schöner Tag! Inzwischen ist auch wieder gutes Wetter... Es hat nämlich schon regionstypisch heftig geregnet. Hat mir aber gefallen.
Ein anderes schönes, amerikanisches Erlebnis war vorgestern. Wir haben uns mit 13.000 anderen Menschen am Ufer des Columbia Rivers getroffen, um der Oregon Symphony zu lauschen. Einem sehr berühmten Orchester! Isaaiahs Geigenlehrerin spielt nämlich darin, was auch der Grund dafür war, das wir an vorderster Front saßen! Auf dem Rasen, alle haben ihre Picknicksachen mitgebracht und Decken und solche Dinge. Wein, Obst, sehr gemütlich!
Amerikanisch war es, weil wir erst einer Rede des homosexuellen Bürgermeisters Adams lauschen durften, den wir in den vorigen Tagen schon 2 weitere Male getroffen haben, den Soldaten aus dem Irak ein Standing Ovation gaben und die Nationalhymne zu Beginn des Konzerts sangen. Letzteres hat mich sehr überrascht! Niemals nie würde das in Deutschland stattfinden. Eigentlich wollte ich doch nur klassischer Musik lauschen... Völlig überrascht sprang ich mit auf und lag meine linke Hand auf meine rechte Brust. Gabriel berichtigte mich in diesem erstmal. Rechte Hand auf linke Brust... Ich entschied dann aber meine Hand ganz fallen zu lassen. Ami bin ich ja nun trotzdem nicht! Russelle hat mir dann später erzählt, dass zu Zeiten Bush´s einige Amerikaner sitzen geblieben wären. Das fand ich schwer interessant!
Der Krieg im Irak ist vorbei, hat Obama gesagt! Finally...
Gerade sind Russelle, Mark und ich allein. Die Kinder sind bei ihrem Vater und deren Freundin. Bis morgen 19.30 Uhr werden wir auch allein bleiben.
Dieses Wochenende ist ein verlängertes Wochenende. Am Montag ist Labor Day, Arbeitertag, was auch der Grund für meinen Schulbeginn am Dienstag ist. Leider werde ich jetzt doch nicht "Band" als Schulfach haben, musste mit Englisch ausgetauscht werden. Also nur Gitarre hier zu Hause. Vorgestern habe ich mich zum ersten Mal in die 30°C Sonne vor dem Haus gesetzt und die Akkorde gebüffelt.
Shoppen war ich jetzt auch schon zwei Mal! Endlich :)
Dabei konnte ich schon einiges abstauben. 2 Hosen, 1 T-shirt, 1 Paar Schuhe, 2 Cardigans, 1 Pullover. Ich bin zufrieden...
Am Montag sind wir zum BQ (Grillen) der Familie Haviors eingeladen. Dem spanischen Austauschschüler, der in unserer Nähe wohnt und mit mir die Madison High School für ein Jahr besuchen wird.
Ich bin sehr glücklich, fühle mich super integriert und werde jetzt etwas verkünden: Ich bleibe hier! Es würde mich sehr freuen, wenn besonders meine Mama und einige andere nachkommen könnten und wir uns hier ein nettes, kleines Häuschen in der Nachbarschaft suchen würden. Das mache ich schon mal klar...
Also, kommt, wann immer ihr wollt/könnt. :)
See you!!!
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